Nabburg,

88 THW-Einsätze auf der Autobahn

- Nabburger THW-Helfer leisten wieder nahezu 2000 Einsatzstunden – Jeden Freitag an der A6 und A93 zur Hilfeleistung bereit

Eine schnelle und umfangreiche Absicherung einer Unfallstelle, wie hier bei Schwarzenfeld, ist für die Unfallbeteiligten und Einsatzkräfte sehr wichtig.

Nicht nur im Kampf gegen unglaubliche Wassermassen, wie dies im vergangenen Sommer bayernweit der Fall war und wir kürzlich berichteten, sondern auch im Kampf gegen die Blechlawinen am Freitagnachmittag auf den Autobahnen standen im vergangenen Jahr die Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW) Nabburg wieder bei ihrem wöchentlichen Bereitschaftsdienst der Polizei und den Verkehrsteilnehmern tatkräftig zur Seite. Jeweils an den Freitagen sieht man die THW-Helfer auf den Autobahnen A93 und A6, wo sie zwischenzeitlich insbesondere bei den zuständigen Polizeidienststellen, der Verkehrspolizei Amberg und der Autobahnpolizei Schwandorf unentbehrlich geworden sind und ein hohes Ansehen genießen. Dies betonten auch kürzlich bei einem Erfahrungsaustausch deren Leiter Friedrich Böhm und Stephan Gürster. Der für den THW-Bereitschaftsdienst zuständige Leiter im Ortsverband Nabburg, Manfred Raab, konnte dabei wieder eine imposante Leistungsbilanz 2013 vorstellen und ein interessanten Einblick in die Arbeit der THW-Helfer vermitteln.

Jeden Freitagnachmittag ist es zwischenzeitlich seit fast 20 Jahren Gewohnheit geworden, wenn sich die THW-Helfer aus Nabburg bei der Einsatzzentrale der Polizei über Funk anmelden und ihren Dienst an der A93 zwischen Ponholz und Luhe und an der A6 zwischen Amberg/Ost und Leuchtenberg aufnehmen um schnelle Hilfe leisten zu können. Die kleinste Panne, Unachtsamkeit oder geringfügiger Auffahrunfall reicht meistens aus, um ein Verkehrschaos auszulösen oder die Verkehrsteilnehmer in brenzlige Situationen zu bringen. Die Folgen sind oft Folgeunfälle, weil der Verkehr abrupt stoppt und in der Konsequenz kilometerlange Staus und die völlige Überlastung der Umleitungs- oder Ausweichstrecken. Jetzt beginnt die nicht ungefährliche Arbeit der THW-Männer, die mit ihrem entwickelten Fachwissen und ihrer speziellen Ausrüstung für schnelle technische Hilfeleistung die Arbeit der Autobahnpolizei vor Ort unterstützen. Dies geschieht mit einem für die Belange der Autobahn ausgestatteten  Einsatzfahrzeug und mit einer Mindestbesatzung von fünf THW-Helfern. Raab betonte in diesem Zusammenhang auch, dass die anfallenden laufenden Kosten aus den Haushaltsmitteln des Ortsverbandes zu bestreiten sind. „In einer Zeit, in der immer wieder von Mittelkürzungen und Haushaltlöchern die Rede ist, bleibt auch das THW, und folglich auch der Autobahndienst, nicht verschont. Eine zusätzliche Herausforderung bleibt deshalb auch künftig der Faktor Wirtschaftlichkeit, wobei jedoch nicht in das wöchentliche Hilfsangebot eingegriffen wird.

Mit Blick auf das vergangene Jahr teilte Raab mit, dass man insgesamt 1877 Stunden auf der Autobahn verbrachte. Über 300 Stunden und nahezu jeden Freitag waren die Helfer Christoph Bäumler, Jonas Gebhardt und Marco Meier dabei. Im Vergleich zu den Vorjahren ist es etwas ruhiger geworden, was man auch aus den Einsatzzahlen entnehmen kann. Trotzdem musste man bei 88 Einsätzen Technische Hilfe leisten, was im Regierungsbezirk Niederbayern/Oberpfalz einmalig sein dürfte. Die Palette ist dabei sehr unterschiedlich. Unfälle mit Verletzten, LKW-Unfälle, Serienauffahrunfälle, Pannen oder Stauabsicherungen waren zu bewältigen. Kurios sind dabei immer wieder Einsätze mit Tieren. Nach Pferden, Hunde, Katzen, Schildkröten oder Schwänen waren es im vergangenen Jahr Schweine, die durch einen Defekt von einem Transporter fielen und eingesammelt werden mussten.

 „Auf diese Zahlen können wir wieder sehr stolz sein und ich danke allen Helfern für die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement. In einer Zeit, in der die unentgeltliche Hilfe am Nächsten immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird, kann man eine derartige Einstellung nur äußerst positiv bewerten.“

Ohne Komplikationen oder gar Unfällen in den eigenen Reihen läuft der Bereitschaftsdienst nun seit der Einführung und hierfür geht an die Nabburger THW-Besatzung ein dickes Lob. Dabei ist es nicht gerade einfach oder ungefährlich, mit Sonderrechten im Stau zu einer Unfallstelle zu fahren oder bei nur teilweise blockierten Fahrbahnen zu arbeiten. Genauso gefährlich sind die Arbeiten am Standstreifen, beispielsweise bei der Absicherung von Unfall- oder Pannenfahrzeugen. Nicht oft kam es gerade hierbei zu brenzligen Situationen. Er erinnerte hier an ähnliche Unfälle, bei denen oftmals Polizeifahrzeuge oder Sicherungsfahrzeuge der Autobahnmeistereien einfach übersehen werden und auch Verletzte oder gar Tote zu beklagen sind.

Manfred Raab betonte, dass Gefahrenpotential der Autobahn nie zu unterschätzen und immer ein wachsames Auge auf den fließenden Verkehr zu haben. Überaus dankbar sei man deshalb auch dem örtlichen THW-Förderverein, der ein zusätzliches Warnleitsystem für das Einsatzfahrzeug aus Spenden beschaffen konnte, welches seit dem Sommer in Betrieb ist und für die THW-Helfer eine zusätzliche Sicherungshilfe ist.

Für 2014 kündigte man die Fortführung des wöchentlichen Autobahndienstes an. Raab bat dabei bei seinen THW-Helfern wieder um Unterstützung bei der Bewältigung der Aufgabe, was gerade in einer Zeit der beruflichen Belastung nicht immer einfach ist und den größten Respekt verdient.


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